Transkript anzeigen Abspielen Pausieren

Der Hammerschmied

von Constantin Émil Meunier, 1890

Bronze, patiniert, Guss 1906 bei A. Van Aerschodt Foundeur, Brüssel, 48,5 x 25 x 15 cm
WIM 2011/596.126

Den in seiner Arbeit innehaltenden „Hammerschmied“ gestaltete der belgische Künstler Constantin Émil Meunier (1831–1905) klassisch wie realistisch zugleich. In authentischer Arbeitskleidung und mit großer zeitgenössischer Schmiedezange steht der Arbeiter im klassischen Kontrapost – dem schon seit der Antike in der Skulptur beliebten Stilmittel – selbstbewusst dar. Die Anstrengungen der jahrelangen körperlichen Arbeit sind jedoch in seinem Gesicht und dem leicht gekrümmten Rücken abzulesen. Mit dieser Gestaltung des „Hammerschmieds“ brachte Meunier sowohl die Schwere der Arbeit als auch die eigene Stärke und Würde des Arbeiters zum Ausdruck.

Sammlung von 200 Arbeiterskulpturen

Die Bronzeplastik gehört zur größten Sammlung von kleinformatigen Arbeiterskulpturen, die das LWL-Industriemuseum 2011 von dem Gelsenkirchener Sammler Werner Bibl erwerben konnte und die über 200 Werke meist namhafter Künstler und Künstlerinnen wie Elisabeth Baumeister-Bühler, Alfred Boucher, Aimé-Jules Dalou, Bernhard Hoetger, Gerhard Adolf Janensch, Henri Louis  Levasseur, Charles Octav Lévy, Émile-Louis Picault, Jakob Plessner, Johann Friedrich Reusch, Tisa von der Schulenburg uvm. umfasst. Der Ankauf gelang durch eine gemeinsame Initiative der Milwaukee School of Engineering (MSOE) in Milwaukee, Wisconsin, USA, des Grohmann Museum der MSOE und des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster.


Insbesondere das außergewöhnliche Engagement des Kunstförderers und Sammlers Dr. Eckhart Grohmann, der den größten finanziellen Anteil stiftete, machte den Ankauf möglich. Der deutsch-stämmige Industrielle hat selbst über Jahrzehnte die „Man at Work“ Collection mit über 650 Gemälden und 160 Skulpturen aufgebaut und mit seiner Museumsstiftung an der MSOE der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Gleichzeitig mit dem Erwerb der Sammlung erschien das Buch des Sozialwissenschaftlers Klaus Türk: Arbeiterskulpturen. Zweiter Band. Die Sammlung Werner Bibl, Essen Klartext Verlag 2011. In ihm werden alle Werke in Bild und Text ausführlich vorgestellt.