Digitizing Living Heritage
Historische Arbeitstechniken bewahren, dokumentieren und teilen.
Ein Kooperationsprojekt der LWL-Museen für Industriekultur und des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte
Digitizing Living Heritage startete als Projekt zur digitalen Erfassung und Vermittlung angewendeter historischer Arbeitspraktiken und -kultur. Aus dem Projekt entstand ein Netzwerk von Museen, Forschungseinrichtungen und Akteur*innen, das sich gemeinsam für den Erhalt, die Dokumentation und zeitgemäße Präsentation immateriellen Kulturerbes im Kontext von Industriegeschichte einsetzt.
Termine 2025 - Save the Date
Analoges Treffen
30.10. Netzwerktreffen im 3-Städte-Depot in Hückeswagen
In diesem Herbst kommt das Netzwerk wieder zu einem analogen Treffen zusammen.
Im Fokus stehen der Austausch über vergangene Aktivitäten, die Diskussion über Ziele und Perspektiven des Netzwerks sowie die Möglichkeit, bestehende und neue Initiativen zu vertiefen.
Bitte melden Sie sich über folgenden Link an.
Workshops 2024
Ein Rückblick auf unsere vergangenen Veranstaltungen
Kick-Off erfolgreich - Unser Auftaktworkshop
Unser Kick-Off Workshop zum Projekt "Digitizing Living Heritage" im LWL-Museum Schiffshebewerk Henrichenburg liegt nun hinter uns und war ein gelungener Auftakt.
Im Mittelpunkt der beiden Workshoptage am 24. und 25. Juni standen die Entwicklung und das Erlernen digitaler Methoden zur Erhaltung und Weitergabe traditioneller Arbeitstechniken des Handwerks und der Industrie sowie die Gründung des „Netzwerk Historische Arbeitstechniken“. Die rasanten Veränderungen in der Arbeitswelt haben dazu geführt, dass das Wissen um traditionelle Handwerks- und industrielle Produktionstechniken zunehmend schwindet. Viele Kultureinrichtungen stehen vor der Herausforderung, langfristig fachkundige Wissensträger:innen zu finden, die dieses Wissen in Vorführbetrieben lebendig halten und weitergeben können.
Genau dies ist unser Anliegen.
Der Workshop brachte Menschen aus unterschiedlichen Bereichen und Branchen zusammen. Mitarbeitende verschiedener Museumsbetriebe, Kulturverbände und Universitäten, Vorführende und andere ehrenamtlich engagierte Personen, die sich für den Erhalt historischer Arbeitsweisen einsetzen. Das Zusammentreffen der diversen Fachgebiete ermöglichte es, konkrete Bedarfe der einzelnen Arbeits- und Interessenfelder zu benennen. Es ging darum, herauszufinden, welche Methoden angewendet werden können, um das Wissen sowie Techniken zu sichern. Besonders wurde der Frage nachgegangen, ob Film ein geeignetes Medium ist. Die Idee von digitalen Manualen bieten Lösungen, um neues Personal in die historischen Arbeitsschritte einzuarbeiten und so dieses kulturelle Erbe zu bewahren. Die Teilnehmenden tauchten selbst in die Praxis ein und konnten ein erstes Gespür dafür entwickeln, was es bedeutet, einen Film zu erstellen. Dabei wurde deutlich, wie komplex die Aufgabe ist, Handwerk und Wissen audiovisuell aufzubereiten und einen Film zu erstellen, durch den Techniken weitergegeben werden können. Gleichzeitig hatten alle Teilnehmenden ein großes Erfolgserlebnis, als sie feststellten, dass sie bereits nach zwei Tagen mit einem Tablet und einer kostenlosen App eigenständig tolle Dokumentationsfilme produzieren konnten. Die zwei Tage waren angefüllt mit Ideen und ersten Einblicken, aber auch mit viel Networking und Gesprächen.
Einblick in unseren Kick-Off-Workshop
Digitale Workshops
Am 28.10. und 25.11.2024 fanden zwei digitale Workshops statt. Dieses Format richtete sich an bisherige sowie neue Netzwerk-Interessierte.
Im Mittelpunkt der beiden Workshops standen die Themen: Netzwerkkommunikation, Datenmanagement und die Erarbeitung eines Leitfadens zur eigenständigen Dokumentation von Arbeitstechniken mit der Kamera.
Die Teilnehmer:innen erhielten zahlreiche Impulse anhand praktischer Beispiele, konnten sich mit Expert:innen zu verschiedenen Möglichkeiten der audiovisuellen Dokumentation austauschen und erste eigene Filmproduktionen vorstellen.
In Gruppenarbeiten wurden die Bedarfe der Vorführbetriebe bei der Filmdokumentation sowie allgemeine Bedarfe des „Netzwerks historische Arbeitstechniken“ erarbeitet und konkretisiert - auch mit Blick auf das kommende Jahr. Ein zentraler Punkt war die Entwicklung praxisorientierten Leitfäden, die Vorführbetrieben die eigenständige Erstellung audiovisueller Dokumentationen ermöglichen sollen. Dabei wurde auch ihr Aufbau, die Bedeutung von Kommunikation zwischen den Akteur:innen und denjenigen, die dokumentieren sowie die Berücksichtigung technischer und räumlicher Herausforderungen betont.
Ein weiterer, bedeutender Punkt war die Frage nach dem Datenmanagement, insbesondere die langfristige Speicherung unter Einhaltung bestimmter Datenstandards. Gemeinsam wurden Plattformen erarbeitet, die sich für den Aufbau einer eigenen Datenbank eignen, um die erstellten Dokumentationen und Manuale sowohl intern als auch extern zugänglich zu machen - unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeit, Archivierung, weitere Funktionen und Bedienungsfreundlichkeit. Zur Diskussion standen die Kombination aus den Plattformen „YouTube“ und „Museum Digital“.
Zuletzt lag ein Schwerpunkt auf der internen Netzwerkkommunikation. Als Kernbedarfe wurde die institutionelle Verankerung und eine regelmäßige netzwerkinterne Kommunikation identifiziert, sei es in Form von Treffen oder digitaler Kommunikation, z. B. durch ein Internetforum. Als größte Herausforderung, um die gesteckten Ziele zu erreichen, wurden Finanzierung und allgemeine Organisation des Netzwerks gesehen. Die Akquise von Fördermitteln und die Einrichtung eines zentralen Arbeitskreises, Vereins oder Ähnlichem wurden als Lösungswege betrachtet.
Die digitalen Workshops führten zu konstruktiven Ergebnissen und sorgten bei den Teilnehmenden für einen angeregten und produktiven Austausch. Die entstandenen Impulse werden vom Projektteam im Hintergrund seitdem umgesetzt, sodass absehbar über konkrete Möglichkeiten für die Vernetzung informiert werden kann.
Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Teilnehmenden für das Engagement im Jahr 2024 und freuen uns darauf, auch in 2025 weiter zu wachsen, uns zu vernetzen und gemeinsam implizites Wissen sichtbar zu machen.
Kontakt LWL-Museen für Industriekultur
Ellen Bömler und Konrad Gutkowski
Team Wissenschaft und Projekte
Zentrale
Grubenweg 5
44388 Dortmund
Tel: 0231 6961-270
Kontakt LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte
Dr. Lisa Maubach
Leitung Abteilung Alltagskultur und Sprache
rheinische-landeskunde.lvr.de/alltagskultur
Tel: 0228 9834 - 268